Tag 8 (11.9.2010) – Heimfahrt mit schönen, aber auch traurigen Erinnerungen

In der Früh gings dann los mit der Zusammenpackerei. Man sollte ja nicht glauben, wieviel "Klump" man doch mitschleppt. Das wenigste davon ist eigentlich Kleidung, von der man auch nur grad mal die Hälfte braucht. Aber Hauptsache, man hat sie mit.
Allein für Kira brauchten wir 2 Taschen. Fressen in Dosen, in Trockenform, Hundeflocken, Leckerlis, die zwei großen Schüsseln, Medikamente, Spielzeug, Ersatz-Halsband, -Brustgeschirr, -Leine, Decken, alte Leintücher zum Überwerfen für die Möbel, alte Handtücher zum abwischen, wenns regnet und, und, und…
Dann die persönlichen Sachen. Was zum lesen, die Fotoausrüstung, Wanderkarten und -bücher, seit neuestem der Laptop und was weiß ich was noch alles. Mich würd interessieren, ob es anderen auch so geht. Oder ob nur ich Unmengen von Zeugs mitschleppe.

Groteskerweise schien schon in aller Früh herrlichst die Sonne bei fast blauem Himmel. Ist ja richtig gemein.

So zwischen 9 h und 1/2 10 h waren wir abfahrbereit. Nun mussten wir noch zum Bauernhof unserer Vermieter um noch die Strom- und Reinigungsgebühren zu bezahlen.
Dort hat uns nicht nur die Vermieterin begrüßt, sondern auch ein Berner Sennenhund Welpe. Als wir letztes Mal da waren, hatten sie noch einen erwachsenen Hund der gleichen Rasse. Leider hatte er einen Tumor und musst eingeschläfert werden. – schon der zweite in diesem Urlaub.
Nach einem kurzen Plausch und zwei schnellen Fotos ging es nun wirklich los.

Nun hieß es also good bye Murtal.

Wir wollten diesmal aus bestimmten Gründen über die Westautobahn heim fahren. Zeit hatten wir ja genug. Also gings wieder über den Sölkpass.
Dort hatten sich aber umso höher man hinauf kam, schon die Wolken versammelt.

Ganz oben am Paß sind wir auch ausgestiegen, aber es war windig, neblig und ganz schön kalt.


Auf der anderen Seite, im Ennstal, war das Wetter wieder besser und auf jeden Fall wärmer.




Weiter ging es dann Richtung Mostviertel. Unser Ziel war Wallsee.
Dort hatte meine Mama gelebt und ich war immer wieder mal ein paar Tage bei ihr zu Besuch. Das letzte Mal war am 18. Juni 2006. Immer wenn ich die letzten Male von dort heimfuhr, hatte ich Angst, dass es das letzte Mal sein könnte. Und einmal war es leider wirklich soweit. Meine Mama starb 4 Wochen später. Seitdem bin ich nicht mehr in Wallsee oder in dieser Gegend gewesen.

Ich freute mich zwar schon darauf, Wallsee wiederzusehen, aber als man von Oed aus schon die Kirche von Sindelburg sehen konnte, wurde es mir richtig schwer ums Herz. Immer wenn ich die gesehen habe, hab ich mich gefreut, bald da zu sein und ich wusste, dass meine Mama auf mich wartete. Jetzt wartet leider niemand mehr.

Wir sind nicht direkt zu ihrem ehemaligen Haus gefahren, sondern ein bisschen weiter weg stehen geblieben. Es wohnen ja nun fremde Leute drinnen. So von weitem gesehen hat sich nichts verändert. Aber rundherum so einiges. Der Bauwahn hat auch hier zugeschlagen. Manches hat kaum mehr einen Wiedererkennungswert.

Das linke Haus war das meiner Mama.

Danach sind wir noch zum Hauptplatz gefahren, wo wir dann ausgestiegen sind, weil wir gesehen haben, dass sich beim Schloß so einiges verändert hat.
Das Schloß ist für Fremde nicht zugänglich (war es auch nie), aber früher war davor eine Allee aus hohen, alten Bäumen.  Doch die sind nun alle weg. Es steht jetzt richtig gut sichtbar da, was auf mich etwas befremdend wirkt, weil ich es eben anders kenne. Warum und wieso das gemacht wurde, weiß ich leider nicht.
Das Schloß gehört den Habsburgern. Es war eine Art Winterresidenz des Kaisers und wurde von seiner Tochter Valerie bewohnt. Sie liegt auch am Friedhof von Sindelburg/Wallsee begraben. Heute sind ihre Enkel die Besitzer des Schlosses.

Die alten Stallungen.


Der Hauptplatz mit dem Gemeindeamt.

Sogar Wanderwegweiser gibt es jetzt. Und ich wusste auch gar nicht, dass Wallsee am österreichischen Jakobsweg liegt.



Nach einem kleinen Rundgang sind wir im Wallseerhof eingekehrt und haben eine Kleinigkeit gegessen. Danach ging es nun endgültig nach Hause.

Poldi hat noch eine Woche Urlaub. Er ist mit Kira schon am Sonntag nach Nursch gefahren. Ich komme am Dienstag nach.
Schauen wir halt, dass wir uns noch eine schöne Woche im Weinviertel machen können.

Jetzt hätte ich nur eine kleine Bitte, weil es mich interessiert, ob diese Urlaubs-Blog überhaupt wer liest. Würde mich über eine kleine Meldung freuen.
E-mail: desertrose_at@yahoo.de

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